Interview mit Sara Loritz: Was möchte ich als Erzieherin den Kindern mitgeben?
In der heutigen Zeit, in der die Rolle der Erzieherin weit über das traditionelle Bild der „Basteltante“ hinausgeht, ist es wichtiger denn je, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und ihnen wertvolle Kompetenzen mit auf den Weg zu geben. Sara Loritz, eine erfahrene Erzieherin aus Dortmund, teilt ihre Gedanken und Ansichten darüber, was sie den Kindern in ihrer Obhut vermitteln möchte.
Die Bedeutung von Kompetenzen
„Kompetenzen sind nicht nur Fähigkeiten, die man erlernt, sondern auch Einstellungen und Werte, die das Leben prägen“, erklärt Sara. Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) sind 15 Schlüsselkompetenzen für die frühkindliche Bildung entscheidend. Dazu gehören unter anderem:
- Soziale Kompetenz: Die Fähigkeit, mit anderen zu interagieren und Empathie zu zeigen.
- Kreativität: Die Förderung von kreativem Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
- Selbstbewusstsein: Kinder sollen lernen, sich selbst zu akzeptieren und ihre Stärken zu erkennen.
- Teamfähigkeit: Die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen.
- Kommunikationsfähigkeit: Die Entwicklung einer klaren und respektvollen Ausdrucksweise.
Die Rolle der Erzieherin
Sara betont, dass die Rolle der Erzieherin heutzutage vielschichtiger ist. „Ich sehe mich nicht nur als Betreuerin, sondern auch als Mentor und Begleiterin in der Entwicklung der Kinder.“ Diese Sichtweise spiegelt sich auch in den Anforderungen wider, die an Erzieherinnen gestellt werden. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) benötigen Erzieherinnen eine Kombination aus Fachkompetenz und sozialen Fähigkeiten.
Was möchte ich den Kindern mitgeben?
„Ich möchte den Kindern vor allem Werte wie Respekt, Toleranz und Teamgeist vermitteln“, sagt Sara. Diese Werte sind nicht nur für das Miteinander in der Kita wichtig, sondern auch für das spätere Leben. Ein Beispiel aus ihrer Praxis: In einem Projekt zur Förderung von Teamarbeit haben die Kinder gemeinsam ein kleines Theaterstück einstudiert. Dabei lernten sie nicht nur, aufeinander Rücksicht zu nehmen, sondern auch, ihre eigenen Ideen einzubringen und Kompromisse zu schließen.
Die Herausforderungen der modernen Erziehung
Die Herausforderungen sind vielfältig. „Wir leben in einer Zeit, in der Kinder ständig mit neuen Medien konfrontiert werden“, erklärt Sara. Die Digitalisierung hat auch vor den Kindergärten nicht haltgemacht. Studien zeigen, dass bereits 90% der Kinder im Vorschulalter Zugang zu digitalen Geräten haben. Daher ist es wichtig, einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Technologien zu lehren.
Statistiken zur Mediennutzung
Laut einer Umfrage des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) verbringen Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren durchschnittlich 100 Minuten pro Tag mit digitalen Medien. Dies zeigt die Notwendigkeit, Medienkompetenz bereits im frühen Kindesalter zu fördern.
Positive Eigenschaften einer Erzieherin
„Eine gute Erzieherin sollte geduldig, einfühlsam und kreativ sein“, so Sara. Diese Eigenschaften sind entscheidend für eine erfolgreiche Arbeit mit Kindern. Zudem ist es wichtig, dass Erzieherinnen regelmäßig Fortbildungen besuchen, um ihre Fachkompetenz auf dem neuesten Stand zu halten.
Fortbildung und Entwicklung
In Dortmund gibt es zahlreiche Angebote zur Weiterbildung für Erzieherinnen. Die Stadt bietet regelmäßig Workshops und Seminare an, um die Fachkompetenz der pädagogischen Fachkräfte zu fördern. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht der sich ständig verändernden Anforderungen im Bildungsbereich.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rolle der Erzieherin heute vielschichtig ist und weit über das traditionelle Bild hinausgeht. Sara Loritz zeigt eindrucksvoll auf, dass es darum geht, Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern sie ganzheitlich in ihrer Entwicklung zu unterstützen. „Ich möchte den Kindern Werte mitgeben, die sie ein Leben lang begleiten“, schließt sie ihr Interview ab.
Quellen