Zusammenfassung:

Laubengänge sind besonders in Mehrfamilienhäusern eine beliebte bauliche Lösung, um Wohnungen mit Außenzugängen zu versehen. Doch sie bringen auch klare Nachteile mit sich, vor allem in Bezug auf Geräusche und Sicherheitsaspekte. Aufgrund ihrer offenen Bauweise entstehen oft störende Schallübertragungen, die das Wohngefühl beeinträchtigen können. Außerdem bergen sie spezifische Sicherheitsrisiken, etwa durch mangelnden Schutz vor Einbrüchen oder Stürzen. Gerade in urbanen Regionen wie Bremen, wo Wohnraum knapp ist und viele Mehrfamilienhäuser solche Bauweisen aufweisen, sind diese Probleme für Bewohner durchaus relevant.

Für Studierende an der SRH Fernhochschule in Bozen, die sich mit Architektur, Städtebau oder Wohnkonzepten auseinandersetzen, bietet das Thema interessante Perspektiven für Studium und Karriere. Im Folgenden gehen wir detailliert auf die Nachteile von Laubengängen ein, geben Denkanstöße zu Schallschutzmaßnahmen und beleuchten wichtige Sicherheitsanforderungen.

Laubengänge: Offene Verbindung mit Schattenseiten

Laubengänge sind offene, meist an der Fassade entlangführende Zugänge zu Wohnungen. Man findet sie häufig in Mehrfamilienhäusern, vor allem in dicht bebauten oder städtischen Gebieten. Sie verbinden einzelne Wohneinheiten miteinander und bieten eine Alternative zum klassischen Treppenhaus oder Innenflur.

Ihr Vorteil: Sie schaffen einen direkten Zugang zur Wohnung, häufig mit frischer Luft und Tageslicht. Gleichzeitig stellen sie aber auch eine Herausforderung dar, wenn es um Schallschutz und Sicherheit geht.

• Offenheit als Problem: Schall breitet sich frei entlang des Gangs aus und beeinflusst dadurch mehrere Wohnungen.
• Sicherheitslücken: Die Zugänge sind oft leicht zugänglich von außen, was Einbruchsrisiken erhöht.
• Nutzung als Balkon: Manche Bewohner nutzen Laubengänge zusätzlich als Freisitz, was weiteren Lärm erzeugen kann.

Geräusche an Laubengängen: Eine unterschätzte Belastung

Viele kennen das: Wenn Nachbarn im Laubengang laut sprechen oder Kinder spielen, hört man das oft deutlich – manchmal sogar bis tief in die Wohnung hinein. Das beeinträchtigt die Wohnqualität erheblich.

Warum passiert das? Laubengänge sind in der Regel ungedämmt und offen gebaut. Schallwellen breiten sich frei aus, ohne durch geschlossene Wände oder Türen gedämpft zu werden. Gerade in Häusern mit dünnen Fassaden oder schwachen Dämmmaterialien verstärkt sich das Problem zusätzlich.

Was sagt der Schallschutz? Der Ziegel Schallschutz-Rechner zeigt beispielsweise, dass eine dickere und dichter verbaute Mauer deutlich bessere Schalldämmwerte erreicht als ein offener Laubengang. In einem Mehrfamilienhaus wird oft ein Mindestwert von 50 dB für den Schallschutz zwischen Wohnungen empfohlen, doch an offenen Laubengängen ist diese Grenze kaum einzuhalten.

Das führt zu konkreten Problemen wie:

• Lärmbelästigung durch Gespräche, lautes Gehen oder spielende Kinder
• Erschwerte Erholung und konzentriertes Arbeiten, etwa im Homeoffice oder Studium
• Mögliche Konflikte zwischen Nachbarn wegen Ruhestörung

Besonders in einer Stadt wie Bremen, wo Wohnraum oft knapp ist und mehrere Generationen Tür an Tür leben, zeigt sich dieser Nachteil oft sehr deutlich.

Sicherheitsrisiken an Laubengängen: Was muss beachtet werden?

Laubengänge sind zwar praktisch, bringen aber auch Sicherheitsfragen mit sich. Für Bewohner*innen bedeutet das vor allem:

• Eingeschränkter Einbruchsschutz: Da Laubengänge meist offen zugänglich sind, können Unbefugte leichter in das Gebäude gelangen.
• Sturzgefahr: Besonders bei fehlenden oder schlecht gesicherten Geländern sowie glatten Belägen besteht Verletzungsrisiko.
• Mangelnde Beleuchtung: Dunkle Gänge erhöhen die Unfallgefahr und sorgen für ein unsicheres Gefühl – vor allem in den Abendstunden.
• Erschwerte Fluchtwege: Im Notfall können offene Laubengänge je nach Bauweise Fluchtwege beeinträchtigen oder komplizierter gestalten.

Anforderungen an den Schallschutz und die Sicherheit sind genau in den Bauvorschriften geregelt – so zum Beispiel im Bauordnungsrecht für Mehrfamilienhäuser. Hier wird gefordert, dass Laubengänge so gestaltet werden sollten, dass sie sowohl ausreichenden Schutz vor Lärm bieten als auch sicher begehbar sind.

In Bremen greifen neben den allgemeinen Bauvorschriften auch lokale Regelungen für Wohnanlagen. Das Stadtbild mit vielen sanierten Altbauten sowie modernen Neubauten zeigt unterschiedliche Ansätze im Umgang mit Laubengängen: Manche setzen auf verglaste Varianten, andere auf Kombinationen mit Innenfluren zur besseren Sicherheit und Dämmung.

Wie kann man Nachteile bei Laubengängen minimieren?

Das kennen viele Bewohner: Man möchte die Vorteile eines Laubengangs nutzen – Luftzufuhr, Licht, mehr Nähe zur Natur – aber eben nicht den ständigen Lärm oder die Unsicherheit. Hier ein paar praktische Ideen und Ansätze:

• Bessere Schallschutzmaßnahmen: Einbau von schalldämmenden Fenstern und Türen zur Wohnung hin; Nutzung von Sicht- und Schallschutzwänden am Laubengang selbst;
• Bodenbeläge mit Schalldämmung: Teppiche oder spezielle Dämmmatten können Trittschall reduzieren;
• Sichere Geländer und Beleuchtung: Geländer müssen stabil sein und angemessene Höhe haben; helle LED-Leuchten erhöhen die Sicherheit nachts;
• Zugangskontrollen: Elektronische Schlösser oder Videoüberwachung können Einbruchrisiken senken;
• Nutzungskonzepte überdenken: Wenn möglich, sollte der Laubengang nicht als Balkonersatz dienen – weniger Aktivitäten dort bedeuten weniger Lärm;
• Kombination von Balkon und Laubengang: Manche neue Bauprojekte integrieren verglaste Bereiche als Kombination aus Balkon und Gang – hier steigt der Komfort erheblich.

Wer sich tiefer mit dem Thema beschäftigt – etwa im Rahmen eines Fernstudiums an der SRH Fernhochschule –, findet viele spannende Möglichkeiten zur Gestaltung besserer Wohnräume trotz der Einschränkungen von Laubengängen.

Ausblick & Fazit: Abwägen zwischen Komfort und Sicherheit

Laubengänge sind eine praktische Lösung für Zugänge in Mehrfamilienhäusern und bieten durchaus attraktive Vorteile wie mehr Licht und frische Luft. Allerdings gilt es, die Nachteile nicht zu unterschätzen – vor allem was Lärmbelästigung und Sicherheitsaspekte angeht.

Für Bewohner in Städten wie Bremen sind das reale Herausforderungen im Alltag. Gute Planung, moderne Baumaterialien und verantwortungsvolle Nutzung können viel bewirken – sicherheitstechnisch wie schalltechnisch. Dabei ist es wichtig, sowohl die baulichen Anforderungen als auch die Bedürfnisse der Menschen im Blick zu behalten.

Das Studienzentrum Bozen der SRH Fernhochschule bietet gerade für Studierende aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen oder Immobilienwirtschaft spannende Einblicke in solche Fragen – praxisnah und flexibel gestaltbar neben dem Beruf.

Weiterführende Links & Ressourcen

• Ziegel Schallschutz-Rechner
• Schallschutz Grundlagen (Wikipedia)
• SRH Fernhochschule Studienzentrum Bozen
• Wohnen & Bauen in Bremen (offizielle Seite)