Dürfen Vermieter ohne Erlaubnis in die Wohnung?

Zusammenfassung (TL;DR):

Vermieter dürfen eine Mietwohnung nicht ohne vorherige Ankündigung oder triftigen Grund betreten. Gründe wie Reparaturen, Bestandsaufnahmen oder Besichtigungen nach Kündigung müssen sachlich begründet sein. Die Ankündigung muss rechtzeitig erfolgen und den Zutrittszweck klar benennen. Mieter haben das Recht, unangemessene Besuche zu verweigern, jedoch sollten sie kooperativ bleiben, um Konflikte zu vermeiden. Im Zweifelsfall bietet das Bürgerliche Gesetzbuch (§ 242 BGB) klare Regelungen.

Wann darf der Vermieter die Wohnung betreten?

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Vermieter jederzeit Zutritt zu ihrer eigenen Immobilie haben. Tatsächlich gilt laut Mietrecht der Grundsatz: Das Hausrecht liegt beim Mieter. Ohne dessen ausdrückliche Zustimmung oder einen triftigen Grund ist ein Betreten der Wohnung nicht erlaubt.

Die typischen Gründe für eine Wohnungsbesichtigung durch den Vermieter sind:

• Reparaturen: Wenn Schäden behoben werden sollen oder Handwerker Zutritt benötigen.


• Bestandsaufnahme: Zur Überprüfung des Zustands der Immobilie, beispielsweise vor Vermietung oder Verkauf.


• Nach Kündigung: Besichtigung mit potenziellen Nachmietern.

Wichtig: Ein pauschales Interesse, beispielsweise „um die Sauberkeit zu prüfen“, reicht nicht aus. Vermietern ist es verboten, unangemeldet in die Wohnung einzutreten – selbst mit eigenem Schlüssel.

Wie muss eine Ankündigung der Wohnungsbegehung erfolgen?

Eine Ankündigung zur Besichtigung der Mietwohnung muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

• Form: Sie sollte schriftlich (E-Mail oder Brief) erfolgen.


• Frist: Mindestens drei bis fünf Tage im Voraus – in dringenden Fällen (z. B. Wasserschaden) kann diese kürzer sein.


• Zweck: Der Grund für den Zutritt muss klar benannt werden (z. B. „Reparaturarbeiten im Badezimmer durch Handwerker“).


• Termin: Der Zeitpunkt sollte für beide Parteien zumutbar sein (werktags zwischen 9:00 und 18:00 Uhr).

Mustertexte für die Ankündigung einer Wohnungsbesichtigung finden Sie in spezialisierten Portalen wie vermietet.de.

Welche Rechte haben Mieter?

Mieter haben das Recht auf Privatsphäre und Schutz ihres Wohnraums. Das bedeutet, dass sie unberechtigten Zutritt verweigern können. Doch Vorsicht: Eine grundlose Verweigerung bei einer berechtigten Ankündigung kann rechtliche Folgen haben.

Zudem gilt: Die Wohnung muss nicht perfekt gereinigt sein, wenn Handwerker oder Gutachter Zutritt erhalten. Dennoch empfiehlt sich ein ordentlicher Zustand, um Missverständnisse zu vermeiden.

„Das kennen viele: Ein angekündigter Besuch vom Vermieter sorgt oft für Unsicherheit. Wichtig ist hier Kommunikation auf Augenhöhe.“

Was passiert, wenn es Streit gibt?

Kommt es zu Konflikten – etwa weil der Mieter den Zutritt verweigert –, helfen meist Gespräche und Kompromisse. Als letzte Instanz bleibt der Gang zum Amtsgericht Nürnberg, wo Entscheidungen auf Basis des Bürgerlichen Gesetzbuchs getroffen werden.

Hier einige mögliche Lösungsansätze bei Streitigkeiten:

• Einen neutralen Dritten (z. B. Mediator) hinzuziehen.


• Klare schriftliche Absprachen treffen.


• Im Extremfall: Eine gerichtliche Klärung beantragen.

Fazit: Kommunikation ist der Schlüssel

Die Ankündigung einer Wohnungsbegehung ist eine sensible Angelegenheit. Vermieter müssen sich an gesetzliche Vorgaben halten, während Mieter kooperativ bleiben sollten, um ein gutes Mietverhältnis zu bewahren.

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